Linksherzkatheter in Uniklinik Uzhgorod in Betrieb genommen

Der im Dezember 2010 vom Cardioangiologischen Centrum Bethanien (CCB)  in Frankfurt an die Medizinhilfe Karpato-Ukraine gestiftete Linksherzkatheter ist an seinem Betimmungsort, der Uniklinik im Transkarpatischen Uzhgorod, in Betrieb genommen worden.

Es war ein regelrechtes „Weihnachtswunder“, als Dr. med. Wolf-Andreas Fach, Partner im CCB, sich an die Medizinhilfe wandte, und fragte, ob man Verwendung für einen Siemens Linksherzkatheter habe. Nach umgehendem Mailkontakt mit dem „Christian Medical Center“ in Mukachevo war rasch klar, dass in der 90.000 Einwohner-Stadt mit einem Einzugsgebiet von mindestens 120.000 Menschen, kein Herzkatheter betrieben werden könnte. Dafür

sei das Regionale Herzzentrum der Universitätsklinik in Uzhgorod, der rund 45 Kilometer entfernten Hauptstadt des Oblasts Transkarpatiens, zuständig. Nur kurze Zeit später, Mitte Januar 2011, bekundete die dortige Klinikleitung ihr Interesse an dem Linksherzkatheter, und eines der bis dato größten Projekte der Medizinhilfe Karpato-Ukraine nahm seinen Lauf.

Da bislang noch kein medizinisches Großgerät zum Wiederaufbau für die Ukraine in Deutschland abgebaut werden musste, begannen spannenden aber auch arbeitsintensive Monate: Es galt sowohl den Abbau als auch den Transport zu organisieren, Informationen über den Linksherzkatheter zu sammeln, Gelder zu beschaffen und Kontakte zu knüpfen. Die größte Sorgfalt galt jedoch der exakten fotografischen und technischen  Dokumentation der Anlage, damit diese von den Kollegen in der Ukraine auch wieder zusammengebaut werden konnte ­– schließlich besteht der Linksherzkatheter aus drei mit Technik vollgestopften Räumen.

Mitsamt eines detailliert gestalteten Fotoalbums besuchte eine Delegation der Medizinhilfe Karpato-Ukraine im Juni 2011 die Uniklinik Uzhgorod, präsentierte der Klinikleitung ihre bald zu erwartende Spende und sammelte vor Ort Informationen für Sponsoren und Wegbegleiter. Darüber hinaus hielt man stets engen Kontakt zu „Siemens Medical Solutions“ in Erlangen.

Ende Juli 2011 begann die heiße Planungsphase, die sich aufgrund einiger Bauverzögerungen vor Ort etwas in die Länge zog. Beim Abbau in Frankfurt und der dazugehörigen Logistik waren  insgesamt 80 Leute beteiligt – davon über 70 rein ehrenamtlich. Mitte August war die Anlage komplett demontiert, hierzu reisten auch der Cheftechniker sowie zwei leitende Ärzte aus Uzhgorod an.

Nach bangem Warten kam im November 2011 endlich die erlösende Email, dass der Linksherzkatheter den Zoll passiert und seinen Bestimmungsort erreicht habe. Ein knappes Jahr später konnte das Großprojekt in Uzhgorod schließlich realisiert werden. Nach langer und mühevoller Arbeit der dortigen Techniker und Ärzte konnte der Linksherzkatheter im Oktober 2012 in Betrieb genommen und die ersten Patienten konnten damit behandelt werden.

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