Dankesbrief an unsere Spender

Liebe Spenderinnen, liebe Spender,

es sind bereits über 5 Monate vergangen, und der verheerende Krieg, jetzt verstärkt gegen die Zivilbevölkerung, nimmt leider immer noch weiter zu. Ein Ende ist nicht absehbar. Da brauchen wir alle viel Kraft und einen langem Atem. Am meisten natürlich die betroffenen Menschen in der gesamten Ukraine, aber auch die Helfer, und auch Sie als Sponsoren. Uns ist es daher wichtig, dass Sie sich darin sicher sein können, dass die Spenden der Medizinhilfe dennoch unverändert ihre Ziele erreichen – auch, wenn wir uns flexibel zeigen müssen und immer wieder neue Wege suchen, um unser gemeinsames Ziel, der sinnvollen und möglichst nachhaltigen Hilfe für die Menschen in der Ukraine, zu erreichen.

Seit Februar haben wir insgesamt zwölf Transporte voller medizinischer und humanitärer Hilfe durchgeführt, davon gingen neun Sattelschlepper über Lviv, die von dort aus in die ganze Ukraine verteilt wurden (teilweise allein, teilweise ergänzend mit anderen Akteuren) zudem gingen drei große Transporter nach Ost- Ungarn in Richtung Christian Medical Center.

Inzwischen haben wir seit Kriegsbeginn 120.000 € an Spendengeldern ausgeben können – und das nur dank Ihrer großzügigen Hilfe! Unsere fast 13.000 Dosen Sonnen-Bassermann-Suppen wurden an Zivilisten, in den Regionen Lviv (Freiwilligenküche am Bahnhof in Lviv, dort, wo die Geflüchteten ankommen), Bels (kurz vor Polen) und Mykolayiv (100 km nördlich von Odessa) gesendet und auch an Soldaten an der Front verteilt. Das medizinische Material, das wir bis jetzt in Richtung Lviv geschickt haben, wurde an der ukrainischen Grenze in Polen auf kleinere Transporter umgeladen und direkt an Kliniken in der erreichbaren Ukraine verteilt.

Weiter unterstützen wir das Christian Medical Center in Mukachevo, das als Ambulanz auch Geflüchtete medizinisch versorgt – oft für diese kostenfrei. Das Medical Center arbeitet eng mit dem Städtischen Krankenhaus in Mukachevo, dem Garnisonskrankenhaus in Mukachevo oder der Uniklinik in Uzhgorod zusammen und unterstützt mit Sachspenden auch Uniklinik Lviv. Da viele verletzte Soldaten zur Weiterbehandlung in den Westen verlegt werden, wird zunehmend unfallchirurgisches Material in Transkarpathien benötigt.

Das Medical Center ist Teil eines digital vernetzen Verbundes von 200 Kliniken in der Gesamt-Ukraine. Wenn eine Klinik etwas benötigt, und eine andere dies abgeben kann, senden sie sich die Güter gegenseitig zu. So sind z.B. zwei Päckchen mit Spritzennadeln (je 100 Stück) aus meiner Praxis in die Uniklinik nach Lviv geschickt worden. 100 Nadeln wurden in der Kinderonkologie eingesetzt – so konnten Chemotherapien wieder durchgeführt werden. Die weiteren 100 größeren Nadeln haben in der Gynäkologie und Traumatologie geholfen. Die Kosten für 100 Nadeln liegen bei uns bei 2,50€!

Der Chefarzt der Kinderonkologie hat über das Medical Center um weitere Nadeln für die Uniklinik gebeten, und wir konnten spontan zwei große Kartons senden. Auch haben sie um zwei unserer Arztkoffer gebeten, nachdem Sie sie auf Fotos gesehen hatten. Das sind die kleinen Geschichten, die wir immer wieder hören und die uns als Helfern die Kraft geben, dies alles neben unserem Berufsalltag und unserem normalen Leben zu bewältigen! Im September planen wir mit Transportern nach Ost-Ungarn zu fahren und möglichst auch unsere Freunde in Mukachevo zu besuchen.

Bitte bleiben Sie an unserer Seite!
Sehr herzlich
Dr. Martina Scheufler – im Namen des Leitungsteams der Medizinhilfe

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